Zeitungen tun sich seit Jahren ähnlich schwer wie Banken, ihre Antwort auf das Interzeitalter und damit veränderte Nutzergewohnheiten ihrer Kunden zu finden. Umso bemerkenswerter fand ich kürzlich die Beilage der Ludwigsburger Kreiszeitung (LKZ), die mir in die Hände kam.
Mehrwert vermitteln
Auf mehreren Seiten wird hier den Lesern didaktisch gut erklärt, wie sie die Digitalausgabe ihrer Lokalzeitung nutzen können und was dabei der Mehrwert ist gegenüber der gedruckten Ausgabe, z.B. günstigerer Preis, Verfügbarkeit unabhängig vom Zeitungsausträger, höhere Aktualität, weiterführende Hintergründe, Videoberichte und vieles mehr.
Erklär-Grafiken sorgen für Klarheit
Und dann wird mit vielen Grafiken auf dem Erklär-Niveau der „Sendung mit der Maus“ vermittelt, dass man zum Lesen ein Smartphone oder Tablet braucht, auf das man sich eine App herunterlädt und wie das geht. In der Graphik werden die Icons erklärt, wo sie sich auf dem Tablet befinden und was man mit ihnen macht, z.B. Schriftgröße verändern, blättern, Lesezeichen setzen oder Schnellsuche nach Stichworten.
Banken können aus anderen Branchen lernen
Schließlich bietet der Verlag seinen (Nicht-)Lesern Einführungskurse ins digitale Lesen an sowie günstige Tablets, auf denen die LKZ-App abrufbar und somit die Zeitung lesbar ist. Solche Angebote wünsche ich mir auch von Volksbanken und Kreissparkassen, die ihre (älteren) Kunden geradezu liebevoll ins digitale Bankzeitalter einführen.
Nutzer über Möglichkeiten aufklären
Denn auch in unserer Branche geht es darum, Mehrwerte aufzuzeigen, dass zum Beispiel Informationen von überall aus abrufbar und Transaktionen von überall aus machbar sind. Dass der Nutzer, der neudeutsch User heißt, seine Transaktionen digital nachvollziehen kann, weil sie dokumentiert sind, sofern er ein Gerät (PC, Tablet, Smartphone) und einen Internetanschluss via Kabel oder WLAN hat.
Kunden die Technikangst nehmen
Ideal wäre, die Banken bieten ihren Kunden Präsenzschulungen für Online-Banking, Videoberatung und Online-Shopping an, um deren Hemmungen abzubauen und Vertrauen in die eigene Beherrschbarkeit der Technik herzustellen. So würden die Kunden das persönliche Lern- und Erfolgserlebnis emotional mit ihrer Bank verbinden.
Auch Geräte und Internetverträge könnten die Häuser anbieten und dabei von ihrem guten Ruf und ihrer engen Kundenbindung profitieren. Schreiben Sie mir bitte, wo das bereits gemacht wird bzw. warum das so schwer sein soll. Herzlichst, Ihr, Michael Pentzin